
Fahrradfahren
Radverkehr in Jena
Der Radverkehr spielt in Jena eine wichtige Rolle, sowohl im Alltag als auch in der Freizeit. Die Saaleaue bietet mit ihren steigungsarmen Wegen das Rückgrat des Jenaer Radverkehrsnetzes. Viele dieser Wege wurde in den vergangenen Jahren erneuert, ausgebaut oder gänzlich neu angelegt. Im April 2024 beschloss der Stadtrat den "Radverkehrsplan Jena 2035+", ein langfristiges Konzept zur weiteren Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur in Jena.
Im Jahr 2020 konnte als wichtige Hauptroute die Wegeführung über die Landfeste ausgebaut und qualitativ deutlich verbessert werden. Für eine gesicherte Querung der Karl-Liebknecht-Straße steht nun im direkten Zuge eine Ampel zur Verfügung. Die Parkanlage wurde gestalterisch deutlich aufgewertet und bietet eine hohe Aufenthaltsqualität.

Der Radverkehrsanteil am Modal Split (Wege pro Person und Tag) beträgt in Jena ca. 16 % (Zu Fuß 40 %, Motorisierter Individualverkehr 27 %, Öffentlicher Personennahverkehr 17 % Wegeanteile). Dies sind die Ergebnisse der Erhebung "Mobilität in Städten" 2023. Es handelt sich um eine bundesweite Erhebung zum Mobilitätsverhalten der städtischen Wohnbevölkerung im 5-Jahreszyklus, die 1972 als "System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)" begründet wurde und an der die Stadt Jena bereits seit über 40 Jahren teilnimmt.
Vergleicht man die Verkehrsmittelwahl nach Verkehrsleistung (Kilometer pro Person und Tag) hat der Umweltverbund (zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV) mittlerweile einen Anteil von 49 %. Dies ist eine deutliche Steigerung für den Umweltverbund, dessen Anteil 2018 noch bei 38 % lag.
Die Stadt Jena hat sich zum Ziel gesetzt, den Radverkehrsanteil kontinuierlich weiter zu steigern. Dies soll und hat insgesamt zur Stärkung des Umweltverbundes beigetragen.
Touristische Radwege
Saaleradweg
Der 403 km lange Saaleradweg (Teil der D-Route 11) begleitet den Fluss Saale von der Quelle in Zell (Bayern) bis zur Mündung bei Barby (Sachsen-Anhalt) auf größtenteils naturnahen Wegen, selbstverständlich mit durchgehender Beschilderung. Im Stadtgebiet von Jena folgen sie der Saaleaue auf gut ausgebauten, durchgängig asphaltierten Wegen. Neben der eindrucksvollen Landschaft sind die zahlreichen Burgen und Schlösser das Schönste und Einmalige am Saaleradweg. Der Saaleradweg ist seit 2025 eine mit 3 Sternen ausgezeichnete ADFC-Qualitätsradroute.

Radfernweg Thüringer Städtekette
Auf ca. 230 Kilometern führt Sie dieser Radfernweg in West-Ost- bzw. Ost-West-Richtung quer durch die malerische Landschaft Thüringens. Der Radweg erstreckt sich im Thüringer Becken von Eisenach im Westen bis nach Altenburg im Osten und verbindet sieben historische Städte, die ideal als Etappenziele angesteuert werden können. Der Radweg ist Teil der Deutschlandroute D4 und seit 2025 eine mit 3 Sternen ausgezeichnete ADFC-Qualitätsradroute.
Kirchenradweg Jena - Thalbürgel
Der Kirchenradweg verbindet zwei bedeutende Thüringer Kirchen, die Jenaer Stadtkirche St. Michael und die Klosterkirche Thalbürgel. Am Weg, der einer alten Fernhandelsstraße folgt, liegen die 'Schillerkirche' in Wenigenjena sowie sehr schöne alte Dorfkirchen in Jenaprießnitz, Groß- und Kleinlöbichau. Der Weg beginnt im Stadtzentrum von Jena, verläuft in östlicher Richtung mit einer Länge von 13,3 km und ist fast durchgängig asphaltiert. Ein Rundweg zurück nach Jena bietet sich über den Thüringer Mühlenradweg an.
Pro & Contra Radfahren
Pro Radfahren
Diese positiven Argumente für das Radfahren dürften inzwischen allen bekannt sein:
- gesundheitsfördernd (Vorbeugen eines Herzinfarkts, Bluthochdruck, Cholesterin, Diabetes, Übergewicht)
- umweltverträglich
- sozialverträglich
- Verbesserung der Lebensqualität in den Städten (keine Lärm- und Abgasbelastung)
- geringer Flächenverbrauch (Parken, Wegebreiten)
Contra Radfahren - Gibt es das?
Kennen Sie auch schon die 7 „schlechtesten“ Ausreden?
- verschwitzte Klamotten - In welcher Firma besteht nicht die Möglichkeit sich umzuziehen?
- keine Transportkapazität - Für den kleinen Einkauf reichen doch sicher die praktischen Fahrradtaschen und alle zwei Wochen geht’s mit dem Auto zum Großeinkauf.
- kein Fahrrad - Fahrräder bekommt man schon zum Preis einer großen Jahresinspektion am Auto.
- gesundheitliche Probleme - Das ist der ewige Teufelskreis: Wenn es zwickt, „quält“ man sich lieber nicht auf dem Rad. Wenn man sich allerdings kaum noch bewegt, dann werden die Schmerzen noch schlimmer – da hilft nur eines: den inneren Schweinehund zu überwinden. EIn E-Bike (Pedelec) wäre eine Alternative.
- keine Zeit - Mit Sicherheit ist alles relativ. So macht es zum Einen keinen Unterschied, ob ich mit dem Auto eine halbe Stunde unterwegs bin oder mit dem Rad 30 Minuten. Zum Anderen verbindet man diesen Weg mit einer sportlichen Betätigung und spart sich dadurch eventuell das Fitnessstudio und damit auch Zeit.
- schlechtes Wetter - Regenbekleidung gibt es in allen Größen, Formen und Preisklassen.
- „Ich finde mich zu unsportlich...“ - Auf einem Fahrrad wirkt jeder sportlich.